Gedenkbuch Langenhagen

Für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Die Namen

Die nationalsozialistische Judenverfolgung richtete sich nicht nur auf die Vernichtung der Jüdinnen und Juden, sondern auch auf die Auslöschung der jüdischen Kultur und der Erinnerung an die Opfer. Unser Ziel ist es daher, die Geschichte der Menschen nachzuzeichnen und die Erinnerung zu bewahren.

Im Folgenden geben wir einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu den Opfern aus Langenhagen. Den Anfang machen wir mit den Deportierten aus dem hannoverschen Alters- und Pflegeheim „Feierabend” in Langenhagen (abgekürzt APH). An vielen Stellen ist die Überlieferung lückenhaft und teils widersprüchlich. Die Angaben können sich daher mit weiterer Forschung verändern oder ergänzt werden.

Wir werden auf dieser Seite nach und nach detaillierte Beiträge zu den einzelnen Personen verlinken.

Chana Bierstein geb. Przegroda 1. Juni 1860, Goworowo / Russland – 13. August 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert
Max Blaulicht*15.10.1890, BerlinAm 1. April 1942 aus dem APH ins Ghetto Warschau deportiert, dort vermutlich umgekommen.
Artur Blumenthal*26.02.1917, HannoverAm 1. April 1942 aus dem APH ins Ghetto Warschau deportiert, dort vermutlich umgekommen
Regina Marie Brieger geb. Kottlarzig24.10.1874, Ohlau / Kreis Breslau – 7. April 1957, BerlinAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Überlebte die Shoah.
Rosa Cornelius geb. Meyer9. Mai 1866, Schnackenburg, Kreis Dannenberg – 7. Februar 1943, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Dina David geb. Neumark1. April 1848, Windecken, Kreis Hanau – 12. August 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Charlotte Fränkel geb. Engel27. Februar 1859, Körmend, Ungarn – 12. März 1943, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Margarete Fuss geb. Hammerstein12. Januar 1873, Osterode i. Ostpreußen (heute Ostróda, Polen) – 13. August 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Meta Rechel Goldschmidt24. Mai 1858, Hannover – 23. Dezember 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Jeanette Gottschalk23. Januar 1862, Paderborn – 18. November 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Klara Goldina Heilbrunn7. November 1871, Frankershausen, Kreis Eschwege – 21. März 1943, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Jenny Heinemann3. Januar 1876, Hannover – 12. Oktober 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Paula Hoffmann verw. Meseke geb. Katz5. Februar 1878, Nordhausen am Harz – 16. Oktober 1952, HannoverAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Überlebte die Shoah.
Seligmann Jacoby30. Mai 1861, Fürstenau, Kreis Höxter – 12. März 1945, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Georg Jastrower3. Oktober 1858, Marienburg (Westpreußen, heute Malbork, Polen) – 22. August 1942, Ghetto TheresienstadtAm 28. November 1941 aus dem APH entlassen. Am 23. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Arthur KatzSohn von Helene Kleeblatt. Am 23. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, am 23. Januar 1943 weiter nach Auschwitz deportiert und dort oermordet.Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Carl Kaufmann*23.08.1884, Schiefbahn, Kreis GladbachAm 1. April 1942 aus dem APH ins Ghetto Warschau deportiert, dort vermutlich umgekommen.
Arthur Kleeblatt31. Mai 1896, Braunschweig – 24. Januar 1943, AuschwitzSohn von Helene Kleeblatt. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert, am 23. Januar 1943 weiter nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Helene Kleeblatt geb. Alexander28. Juli 1866, Wolfhagen, Kreis Kassel – 30. Dezember 1942, Ghetto TheresienstadtMutter von Arthur Kleeblatt. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Dora Lewin geb. Themal20. Oktober 1870, Posen (heute Poznań, Großpolen) – 31. Januar 1943, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Minna Moses geb. Simon12. Juni 1855, Hoya – 21. September 1942, Ghetto TheresienstadtAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Emanuel Müller18. September 1860, Zierenberg, Kreis Wolfhagen – 31. August 1943, Ghetto TheresienstadtEhemann von Hannchen Müller. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Hannchen gen. Johanna Müller geb. Schwarz17. März 1856, Ovenhausen, Kreis Höxter – 12. September 1942, Ghetto TheresienstadtEhefrau von Emanuel Müller. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Max Oppenheim22. Juni 1876 in Neuenburg, Kreis Schwetz (Westpreußen, heute Nowe, Polen) – 22. September 1949, HannoverAm 22. Juli 1942 aus dem APH „nach Ahlem zum Abtransport“ entlassen, nicht im Transport ins Ghetto Theresienstadt. Überlebte die Shoah im Judenhaus Ahlem.
Bertha Minkel Rothenberg24. Oktober 1865, Hannover – 28. oder 29. September 1942, TreblinkaSchwester von Mathilde und Gustav Rothenberg. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert, am 26. September 1942 weiter ins Vernichtungslager Treblinka.
Mathilde Rothenberg19. Dezember 1869, Hannover – 28. oder 29. September 1942, TreblinkaSchwester von Bertha und Gustav Rothenberg. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert, am 26. September 1942 weiter ins Vernichtungslager Treblinka.
Gustav Rothenberg10. Dezember 1858, Adenstedt, Kreis Alfeld – 5. August 1942, Ghetto TheresienstadtBruder von Bertha und Mathilde Rothenberg. Am 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Bertha Scheiberg4. Januar 1865, Nordstemmen, Kreis Gronau – 28. oder 29. September 1942, TreblinkaAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert, am 26. September 1942 weiter ins Vernichtungslager Treblinka.
Erika Veit18. März 1911, Goddelau, Kreis Groß-Gerau (heute zu Riedstadt) – 12. Oktober 1944, AuschwitzAm 23. Juli 1942 aus dem APH ins Ghetto Theresienstadt deportiert, am 9. Oktober 1944 weiter ins Vernichtungslager Auschwitz.
Berta Würthele geb. Rothenberg*1. April 1878, HannoverAm 22. August 1941 aus dem APH entlassen. Höchstwahrscheinlich am 10. Juli 1942 nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht.

Stand: 2025-01-30

Das Beitragsbild zeigt das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Image by PhotoEverywhere.co.uk

2 Antworten zu „Die Namen“

  1. Avatar von Marlis Buchholz
    Marlis Buchholz

    Guten Tag,

    kurz zu mir: Ich heiße Marlis Buchholz und ich war ehedem Mitarbeiterin der Gedenkstätte Ahlem. Gerade versuche ich mich an einer Zusammenstellung der Menschen, die bei der Befreiung im April 1945 noch auf dem Gelände der ehemaligen Gartenbauschule Ahlem gewohnt haben / gemeldet waren.

    Laut Meldebuch Ahlem würde dazu auch Max Cäsar Oppenheim gehören, geboren am 22. Juni 1876 in Neuenburg. Er kam – wie Sie ja auch schreiben – am 22.7.1942 aus Langenhagen „nach Ahlem zum Abtransport“, aber er wurde nicht nach Theresienstadt deportiert. Ich war der Meinung, dass er – wie auch drei weitere jüdische ältere Männer – die Befreiung in Ahlem erlebt hat und dann zurück zu seiner Frau in die Seumestr. 8 in Hannover gezogen ist. So auch die Angaben im Meldebuch der Gemeinde Ahlem.

    Sie schreiben: „Überlebte die Shoah im Konzentrationslager Bergen-Belsen“. Bevor ich bei der Gedenkstätte Bergen-Belsen nachfrage, frage ich erstmal bei Ihnen nach: Auf welche Quelle beziehen Sie sich?

    Eine kurze Rückmeldung würde mich freuen.

    Gute Grüße, Marlis Buchholz

    1. Avatar von Dirk Musfeldt
      Dirk Musfeldt

      Sehr geehrte Frau Buchholz,

      ganz herzlichen Dank für Ihre Nachricht und danke für den Hinweis!

      Sie haben absolut recht. Ich habe nach einem älteren Recherchestand fälschlicherweise auf ein Überleben in Bergen-Belsen geschlossen. Zwischenzeitlich war ich bereits zu einer besseren Erkenntnis gekommen, habe aber versäumt, die Tabelle zu korrigieren. Das ist nun nachgeholt.

      Dirk Musfeldt

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